In der Projektwoche begab sich die 5./6. Klasse auf eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte der Menschheit. Jeder Tag stand ganz im Zeichen einer anderen Epoche – und jede brachte ihre eigenen Geheimnisse, Herausforderungen und Entdeckungen mit sich.
Der Auftakt der Reise führte weit zurück in die Steinzeit. Wie lebten die Menschen damals? Diese Frage wurde beim Mahlen von Farbpigmenten aus Naturmaterialien und dem Gestalten von Höhlenmalereien lebendig beantwortet. Mit viel Fingerspitzengefühl schnitzten die Schüler:innen Pfeilspitzen aus Hirschgeweihen – ganz wie echte Steinzeitjäger:innen. Dabei lernten sie auch, welche Tiere damals die Landschaft bevölkerten und wie einschneidend der Übergang zur Sesshaftigkeit war: Plötzlich entstanden feste Häuser – die ersten Pfahlbauten!
Diese architektonische Entwicklung wurde kreativ umgesetzt: Aus eigenen Entwürfen entstanden fantasievolle Miniatur-Pfahlbauhäuser. Und mit dem sesshaften Leben kam auch der Ackerbau – was sich nicht nur theoretisch, sondern auch kulinarisch zeigte: Ein selbstgekochtes Hirsedessert entführte die Schüler:innen in die Welt antiker Kochkunst. In der Bronzezeit war Schmuck nicht nur Zierde, sondern auch Statussymbol – und so stellten die Lernenden ihre ganz eigenen Schmuckstücke her.
In der darauffolgenden Eisenzeit wurde es bunt: Stoffe wurden mit Naturfarben eingefärbt. Dabei stellten die Kinder fest, dass Zwiebelschalen und Schwarztee erstaunlich kräftige Farbtöne hervorzaubern können.
Dann ging es ins Römische Reich: In einem abwechslungsreichen Postenlauf schlüpften die Schüler:innen in römische Gewänder, übten sich im Erkennen römischer Zahlen, erstellten eigene Wachstafeln, betrachteten die imposante Baukunst der Antike – und wagten sich sogar in den "Kampf", wie echte Römer:innen. Die Welt der Gladiatoren und Philosophen erwachte zum Leben.
Die Reise endete im Mittelalter – jener Epoche, die oft als düster gilt, aber auch voller faszinierender Entwicklungen steckt. Pest, Kriege und eine strenge Gesellschaftsordnung bestimmten den Alltag – gleichzeitig entstanden viele Städte, darunter auch Bern. Das Highlight: Eine spannende Führung durch das Schloss Burgdorf brachte das Ritterleben ganz nah und machte die Welt der Burgen greifbar.
Während der gesamten Woche hielten die Schüler:innen ihre Entdeckungen in einem persönlichen Epochenleporello fest – ein liebevoll gestaltetes Zeitdokument, das am Ende gemeinsam mit den selbstgebauten Häusern, bemalten Stoffen und Schmuckstücken in einer Ausstellung präsentiert wurde.
Beim Rundgang "Eine Reise durch die Zeit" konnten die Eltern dann selbst eintauchen – staunen, ausprobieren und erleben, was ihre Kinder in dieser besonderen Woche gelernt, gestaltet und entdeckt haben.
Noémie Bärtschi, Sandra Hostettler